Ortsbeirat fordert Radweg Deute - Wolfershausen
Sind für einen Radweg zwischen Deute und Wolfershausen: die Ortsvorsteher Bernd Meisterfeld (Deute, links) und Otto Gerhold (Wolfershausen). Fotos: Manfred Schaake
Wolfershausen/Deute – Für einen Radweg von Deute nach Wolfershausen haben die beiden Ortsvorsteher Bernd Meisterfeld und Otto Gerhold eine gemeinsame Initiative gestartet. Ziel ist, den Radweg an den Bahnhaltepunkt Wolfershausen anzuschließen, erklärten sie im HNA-Gespräch.
Die Stadt Gudensberg hoffe auf Zuschüsse unter anderem vom Land. Das Projekt müsse mit der Stadt Felsberg abgestimmt werden. Einen ersten Austausch habe es bereits gegeben, teilte Bürgermeisterin Sina Massow auf Anfrage mit.
In einer Bürgerversammlung im Vorjahr in Deute habe sich herausgestellt, dass auch Deuter Einwohner den Bahn-Anschluss in Wolfershausen nutzen, sagt Meisterfeld. Die Verbindung über die Landstraße sei aber eng und kurvenreich und daher für Radfahrer eigentlich ungeeignet, sagt Meisterfeld: „Auch die Nutzung der Feldwege ist nur sehr bedingt möglich.“ Schwierige Voraussetzungen für eine Verbindung von Rad- und Bahnfahren.
Wie Meisterfeld und Gerhold sagen, gebe es aber auch Wolfershäuser, die die Anbindung über die Buslinie 500 in Deute in Richtung Kassel und Fritzlar nutzen: „Entweder werden sie per Auto zur Bushaltestelle gefahren oder sie parken das Auto in der Nähe der Bushaltestelle. Nur wenige kommen per Rad und nutzen die neu aufgestellten Fahrradboxen.“
Insbesondere das Aufkommen der E-Bikes lasse auch die Angst vor den beträchtlichen Steigungen zwischen den beiden Stadtteilen schwinden. Mit Rückenwind dürfte sich der Weg in zehn Minuten zurücklegen lassen, argumentiert Meisterfeld. Ein weiteres Argument für den Radweg sei, dass Deute zum Kirchspiel Wolfershausen/Brunslar gehöre. Die Konfimanden müssen zum Unterricht nach Wolfershausen: „Auch hier ist der regelmäßige Elterntransport per Pkw gefragt. Die Kinder per Rad loszuschicken, verbietet sich wegen der Gefährlichkeit auf der Straße.“
Die Radwege-Verbindung Deute-Wolfershausen wäre nach Auffassung beider Ortsvorsteher eine weitere Verbesserung der Radwegenetze im Schwalm-Eder-Kreis: „Hier würden die beiden wichtigen Radwege-Achsen Richtung Kassel und Fritzlar-Edersee miteinander verbunden.“ Bei einem Treffen mit dem Nahmobilitätskoordinator des Kreises sei – so die Ortsvorsteher – mitgeteilt worden, diese Lücke im Radwegenetz sei der Kreisverwaltung sehr wohl bekannt und stehe auf der Agenda des weiteren Ausbaus des Radwegenetzes.
Der Koordinator ist seit dem 1. Januar dieses Jahres im Amt. Die Kreisverwaltung auf Anfrage: „In erster Linie liegt seine Verantwortung darin, die Städte und Gemeinden auf ihrem Weg zur Planung und Umsetzung von Projekten im Bereich des alltäglichen Rad- und Fußverkehrs zu unterstützen.“ Die Auswahl sowie die Entscheidung über einzelne Projekte obliege ausschließlich den Kommunen, in diesem Fall Gudensberg und Felsberg.
Einen Radweg-Neubau Deute-Wolfershausen ohne Landesförderung schätzt Bürgermeisterin Massow als nicht finanzierbar ein, da die Kosten für solch eine Verbindung „sicherlich im Millionenbereich liegen werden“.
In Wolfershausen gibt es bereits seit Kurzem eine Verbesserung der Radwege-Situation. An dem unübersichtlichen Engpass am Bahn-Viadukt, wo die Kreisstraße bei der Bahnunterführung nach Guxhagen führt, gilt jetzt Tempo 30. Außerdem wurde das Schild Achtung Radfahrer aufgestellt. Es sei erfreulich, dass diese Forderung des Ortsbeirates von den Behörden verhältnismäßig schnell umgesetzt worden sei, sagte Ortsvorsteher Otto Gerhold.
Mehr Sicherheit an dieser Stelle sei auch deshalb so wichtig, weil dort der neue Ederradweg nach Grifte beginnt. Dadurch sei das Radfahrer-Aufkommen um ein Vielfaches gestiegen. Der Radweg werde von vielen Familien mit Kinderanhängern genutzt.
aus HNA online abo 10.5.24_hw